Sie probten die Anfangsszene in der alle vorgestellt werden. Ein Mädchen ist nicht anwesend und ich springe kurzfristig für sie ein. Ich muss nur verwirrt über die Bühne laufen. Es fällt mir nicht schwer, denn ich bin verwirrt.
Auf der anderen Seite angelangt, sitzt er auf dem Klavierhocker. Er klopft neben sich und ich nehme das Angebot an. Ich sitze neben ihm.
Er ist dran. Er steht auf. Neben mir stehen zwei Mädchen. Freundinnen seiner Freundin. Sie unterhalten sich über ihn: „Hast du schon gehört? Sie…“ Die Freundin ist gemeint „hat ihm gesagt, dass die beiden erstmal warten sollten, bevor sie es ihren Eltern sagen. Du weißt schon, ihre Eltern sind ja total strenge, gläubige Moslems. Sie verbieten ihr ja sogar Jungsbesuch! Weißt du was er daraufhin gemacht hat? Er hat nur gelacht!“
Zum Ende der Theaterstunde schleiche ich mich auf die Bühne. Zum Flügel. Ich lasse mir keine Chance entgehen, auf einem Flügel zu spielen. Ich fange an den „dramatischen“ Teil von „Für Elise“ zu spielen. Viele kennen nur die Anfangsmelodie. Die Standardmelodie von „Für Elise“. Doch ich mag die anderen, unbekannteren Teile viel mehr. Als ich gerade zum Höhepunkt komme, höre ich ein Mädchen der Theatergruppe sprechen. Sie ist groß, blond und hat schöne Beine. Das ist das Mädchen, dass ich vorher sprechen gehört habe. Sie sagt: „Wieso kann ich nicht wie sie sein?“ Sie meint mich, dass erkenne ich an der folgenden Aufzählung. „Sie kann total gut zeichnen, gut schauspielern und kann auch noch total viele Instrumente spielen!“
Ich frage mich woher sie weiß, dass ich viele Instrumente spiele.
Wieder mal am selben Tag fühle ich mich geschmeichelt.
Aber was ich nicht kann: Meinen besten Freund besitzen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen