Ich hatte Klavierunterricht. Traf zufälligerweise eine
Freundin auf dem Weg dahin. Diese erzählte mir, dass sie eine Theaterrolle
zugesagt bekommen hat. Ich freute mich riesig für sie, denn sie hat es sich
verdient. Auch erzählte sie, dass sie auf meine Schule wechseln wird. Und
wieder freute ich mich. Mit einem guten Gefühl ging ich zum Klavierunterricht.
Danach war ich wieder auf dem Boden der Tatsachen. Ich traf mich mit einer Freundin.
Auch ihr hörte ich zu. Wir beobachteten Schwule, Lesben und Transen beim
Christopher Street Day. Und eine Frau, die sich lautstark in der Tram
beschwerte, weil die Straßen wegen dem Festival gesperrt waren und über die
immer steigenden Kosten.
Abends traf ich mich nochmal mit der Freundin, die ich mittags
zufällig getroffen habe.
Ich nahm meine Ukulele mit, denn ich brauchte Musik um mich
besser zu fühlen. Zweifel überkamen mich.
Bei ihr dreht sich alles um Schauspielerei. Ihre
Leidenschaft. Tanzen. Ich glaube, ich beneide sie dafür ein Ziel zu haben und
sich selbst schon gefunden zu haben.
Mir macht ihr Schulwechsel zu schaffen, je länger ich
darüber nachdenke. Bin ich eine schlechte Freundin? Ich weiß, dass ich schnell
Neid und Eifersucht verspüre. Was ist, wenn sie sich mit allen besser verstehen
wird? Wenn alles was ich kläglich in 3 Jahren aufgebaut habe von ihr zerstört
wird? Denke ich in zu großen Verhältnissen?
Ich fühle mich schlecht für diese Gedanken, denn ich möchte
nicht neidisch oder eifersüchtig auf sie sein. Sie ist eine so gute Person. Und
ich habe Angst, dass sie meine Position in der Schule einnimmt. Aber auch habe
ich Angst, dass die anderen sie nicht aufnehmen werden. Aber diese Angst ist
wirklich unbegründet, denn sie schafft es sicher sich Freunde zu machen.
Bin ich eine schlechte Freundin? Weil ich sie irgendwie doch
als Konkurrenz sehe? Angst, dass sie sich als Konkurrentin entpuppt?
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