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Mittwoch, 10. Dezember 2014

Unwichtige Wortfetzen

Art des Textes Verarbeitung eines nächtlichen Telefonats + persongerichtete Gedanken.
Wahrheitsanteil 90% - zu unsicher gewesen um hundertprozentig 100% angeben zu können
Date 07122014

Beginn des Telefonats am 7. Dezember 2014 um 00:55 Uhr.
Länge des Telefonats: 23:43 min
Keine Einleitung, weil Marcia-Style. Mitten ins Geschehen. 



Ich rief an und wusste echt nicht, was ich nun sagen sollte. Ich stotterte behindert rum, von wegen: "Oh, noch wach?... eh... vielleicht hätte ich dich echt nicht anrufen sollen... Ich glaube, ich lege auf." bis ich mir dachte: Ich habe jetzt echt schon die Nummer gewählt und er ist jetzt echt rangegangen und ist immer noch dran, anstatt aufzulegen. Also traute ich mich: "Weißt du, es ist so... ich habe das Gefühl, dass du mir in letzter Zeit aus dem Weg gehst. Und... ich mein, wenn du nichts von mir willst, kannst du es mir auch straight sagen. Ich komme schon damit klar. Nur..."
Ich weiß nicht, was ich alles gesagt habe. Mir kommt es so vor, als hätte ich dich angekotzt. Mit all den Gedanken und Gefühlen, die sich aufgestaut haben.
Ich kam mir echt dämlich vor. Ein Mädchen - fast volljährig - läuft durch die nächtlichen Straßen und ruft den Jungen an, welcher sie ignoriert, um 1 Uhr morgens an, um mit ihm genau diese Tatsache zu besprechen.
Ich machte dir klar: "Vielleicht kommt es mir auch nur so vor. Ich meine, Menschen empfinden unterschiedlich. Vielleicht ist für dich alles wie sonst. Vielleicht ist es für dich okay. Vielleicht ist es keine Absicht von dir. Für mich ist es aber einfach echt unangenehm. Unentspannt. Total awkward."
Du fragtest nach: "Was?" Ich: "Awkward." und du lachtest leise bei dem Wort, wiederholtest es: "awkward..." und ich wusste wieder nicht - wie ungefähr das ganze Telefonat über - was ich sagen sollte. Laberte einen Bullshit von: "Ja, awkward. Ich mag das Wort. Allein wie man das Wort ausspricht, wird einem irgendwie klar, was es bedeutet... awkward."

Ich weiß nicht, ob du jetzt verstehst, wie ich mich fühle; wie es für mich ist. Ich weiß nicht, ob du mich jetzt noch mehr meiden wirst. Ich weiß noch nicht mal, mehr als vor dem Telefonat. Du hast nichts zu unserer Situation gesagt.
Ich fragte sogar verzweifelt: "Können wir nicht einfach... Freunde bleiben?" Nicht mal auf die Frage bis du eingegangen.
Du hast dich nicht mal entschuldigt. Oder war ich zu drunk um das mitzubekommen? Du erzähltest mir eine so billige Ausrede. Von wegen das in Geographie du nicht mit dem einen Mädchen reden willst, welche zu meinen besten Freunden gehört und neben dir sitzt, während du neben mir sitzt. Und ich dieses "Ignorieren" vermutlich auf mich bezogen habe. Ein Scheiß hast du gelabert. Denn es ging mir nicht um die Geographie-Stunden. Es ging um alles drum herum. Wie du mich nicht im Schulgang begrüßt. Wie du mich nicht ansiehst, wenn wir aneinander im Klassenzimmer vorbei gehen. Wie du nicht mit mir sprichst, wie du mit allen sprichst. Wie du mich beim Nachhauseweg anschweigst. Wie du mir beim Schulweg aus dem Weg gehst und dich nicht mal mehr zu mir stellst, wenn wir noch auf die U-Bahn warten müssen. Wie du meinen Umarmungen ausweichst und denkst alles ist mit einer Brofist gut und geklärt.
Ich schrieb mal, dass ich doch irgendwie jedes unausgesprochene Wort von dir, jeder nicht erwiderte Blick, jeden ausgelassenen Gruß persönlich genommen habe. Ich hätte dir das alles sagen sollen, oder? Nach deiner Erklärung, die du hoffentlich selbst nicht glaubst, setzte ich sogar an, um das Gedachte auszusprechen: "Aber es ist..." und traute mich doch nicht "...egal."

Mein Hirn lief auf Hochtouren. Ich spielte jede mögliche Antwort nach und bekam Panik als ich merkte, dass ich jetzt echt antworten muss, bevor ich dich zu lange warten lasse. Ich entschied mich jedes Mal für die Antwort, die mich weiterhin in dieser abgefuckten Lage von Nichts-Wissen stehen ließ. Ganz ehrlich? Ich gib einen Fick auf Schrödingers Katze. Lieber reiß ich diese verdammte Kiste auf um zu wissen, dass die Katze tot ist, anstatt die ganze Zeit in der Realität zu leben, in der beides (Leben oder Tod der Katze) möglich ist. Zumindest in diesem Fall.

Es war alles so unüberlegt und ich war so verunsichert. Denn du sagtest ja nichts zu 'uns'. Nicht mal als ich dich um 1 Uhr nachts deshalb anrief.
Ich setzte mich hin, auf einem Steinblock, der aus irgendeinem Grund mitten auf dem Gehweg, gegenüber meiner Wohnung steht. Ich erinnere mich an alles und nichts. Unwichtige Wortfetzen.
Wir fingen an über andere Sachen zu reden. Obwohl wir beide ganz genau wissen, dass das Problem nicht wirklich geklärt war. Oder wussten wir es nicht? Ich wusste es definitiv nicht. Ich weiß nur, dass ich dich nicht drängen wollte. Wenn du nicht reden willst, akzeptiere ich das.
Mehr als einmal sagte ich, wie bescheuert ich bin, dass ich dich angerufen habe. Du meintest nur, dass es okay ist und das Traurige an der Sache eigentlich die ist, dass du rangegangen bist. Aber das ist es nicht. Ich bin froh, dass du rangegangen bist.
Das Traurige ist, dass ich dachte, die Stille der Nacht würde auf meiner Seite sein. Es war alles so schön ruhig und friedlich. Nur deine Stimme in meinem Ohr. Aber tausend panik-schiebende Stimmen in meinem Kopf.
An einer Stelle fragtest du: "Kann es sein, dass dir kalt ist?" Und ich dachte mir daraufhin nur: Und jetzt? Was, wenn mir nicht kalt ist? Was, wenn mir kalt ist? Ist doch sowieso alles gleichgültig. Aber ich sagte nur: "Ein wenig." Denn dieser Steinblock auf dem ich saß, war echt nicht warm und trocken. Und nein, du wolltest mit deiner Frage nicht darauf hinaus mich zu dir einzuladen. Ich saß ja sowieso nur 5 Meter von meiner Haustür entfernt.

Nachdem ich dir direkt gesagt habe, dass mir unsere jetzige Situation überhaupt nicht taugt und du nichts sagtest außer ein total unüberzeugtes, kleinlautes: "Joa... sorry war keine Absicht." (ah! da war die Entschuldigung!), fand ich es ein wenig unangenehm weiterhin das Handy an meinem Ohr zu halten und mit dir zu reden. Ich fragte nach unwichtigen Dingen z.B. wie dein Tag war, wie deine Facharbeit-Präsentation letzten Dienstag lief, ob du jetzt zur Abifahrt nach Korfu fährst. Ich erzählte unwichtige Dinge wie z.B. dass das Licht bei Big Kaddy noch an ist, dass ein Inder an mir vorbei lief und mich end komisch angeschaut hat, was ich ihm aber nicht verübeln konnte, weil es doch bizarr ist, ein Mädchen in der Nacht alleine auf einem Steinblock hocken zu sehen, dass ich Donnerstag die erste Schulstunde ausversehen geschwänzt habe, weil ich mir so sicher war, dass es Freitag war, dass in der obersten Wohnung in meinem Gebäude das Licht angegangen ist, und ich immer noch nicht verstehe, ob da jetzt wirklich jemand wohnt oder es nur die Werkstatt ist. Du meintest, es ist vielleicht nur sein Büro.
Dann sagte ich nichts mehr. Vielleicht ist mir nichts mehr eingefallen. Vielleicht wollte ich nicht mehr reden. Keine Ahnung. Du hast ja auch nichts mehr gesagt. Ich war mir nicht mal sicher, ob du noch dran warst. Und gleichzeitig war ich mir sehr sicher, dass du noch dran warst. Ich wollte nicht dich die ganze Zeit anschweigen. Außerdem hatte ich Angst, dass mein Guthaben alle geht, bevor wir uns wirklich verabschieden konnten. Du hättest nicht zurück gerufen. Hättest du?

Ich beendete dieses Telefonat mit folgenden Worten: "Ehm... also, ich geh dann mal rein. Gut, dass wir unsere Situation geklärt haben. Hab noch eine angenehme Nacht. Ciao."
Und als ich dann die Treppen zu meiner Wohnung hoch lief, fiel mir auf, dass ich nicht schlauer geworden bin. Wir haben unsere Situation gar nicht geklärt! Ich ertrug diesen Gedanken nicht, dass ich mich aufgerafft habe; wie behindert dich tatsächlich angerufen habe, obwohl du drei Minuten von mir weg wohnst; und ich immer noch nicht weiß, was Sache ist. Sechs Minuten nach dem ich aufgelegt habe, rief ich nochmal an. Du gingst nicht ran. Natürlich nicht.

Du hast wirklich nicht verstanden, worum es geht.
Worum es mir geht.
Schade für dich.
Ich warte nicht ewig. Ich habe auch ein Recht darauf so sorgenfrei (wir wollen ja nicht gleich übertreiben und 'glücklich' sagen) wie möglich zu leben.
Außerdem sagte mir mein Glückskeks: Gutes kommt zur rechten Zeit zu dir.
Will ich auch mal schwer hoffen für die Glückskeks-Industrie.
(Aber ich würde trotzdem weiterhin Glückskekse essen. Es geht hier um die Kekse. Nicht um die Sprüche darin.)

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Liste für mich von Posts, die ich demnächst wirklich schreiben und posten möchte:

- Franzacken-Woche
- Veränderungen an mir im Jahr 2013
- Zusammenfassung 2013