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Montag, 28. Mai 2012

Donnerstag, der 24. Mai oder Der versnobter Pianist

Habe ich schon mal über ihn geschrieben? Den versnobten Pianisten?
Das erste Mal getroffen habe ich ihn, als er ein Konzert gab. Wie ein versnobter Pianist stieg er die Stufen hinauf, in seinem weißem Hemd in die Hose gesteckt und seinen guten "Alt-Männer" Schuhe. Die Haare nach hinten gekämmt, spielte er ein Stück vor; welches ist mir entfallen, obwohl ich ganz bestimmt das Programmheft noch habe...

Nun. Da saß er und spielte wie ein durch und durch professioneller Pianist. Und das obwohl er "nur" ein Schüler meiner zukünftigen Klavierlehrerin war. Als er zu Ende spielte, waren alle begeistert. Alle bis auf zwei Personen. Ein älterer Herr mit seiner Frau. Seine Eltern. Sie klatschten. Aber nicht mit so viel Begeisterung wie wir. Er ist sicher ein Einzelkind.
An diesem Donnerstag traf ich ihn wieder. Wir hatten eine gemeinsame Klavierstunde, ohne dass ich es vorher wusste. Und ich erkannte ihn am Anfang nicht, denn er hatte ein einfaches Hemd (nicht in die Hose gesteckt!) mit Blue Jeans an. Er saß da auf den Klavierhocker, so gar nicht Snob mit geraden Rücken. Eher wie ein...nunja...gechillten Straßenmann?
Die Klavierlehrerin stellte uns vor und ich kenne nun seinen Namen. Sie meinte, wir kennen uns vielleicht schon. Ich entgegne, dass wir uns sicher noch nicht getroffen haben und er entgegnet, dass wir uns sicher schon mal getroffen haben. Doch mir fiel nicht ein, woher ich ihn schon kennen sollte.
Dann als ich auf der Couch saß, ihm zuhörte wie er perfekt jede Taste traf und ihm zusah wie zusammen gesunken er auf dem Hocker sah, fiel es mir ein. Zwar hatte seine Sitzweise nichts mit dem versnobten Pianisten zu tun, den ich traf, aber so wie er spielte...habe ich wiedererkannt.
Die Lehrerin machte ein Foto davon, wie er saß und zeigte es ihm dann. Wir lachten alle.
Sie: "Wenn du weiter so sitzt werde ich weiter Fotos machen. Auch von deinem kleinen Finger! Und sie dann in Facebook stellen, obwohl ich gar kein Account habe!"
Er: "Ich habe auch kein Facebook-Account, also muss ich es mir dann nicht ansehn."
Ich: "..."
Später übte er ein Stück von Bach. An einer Stelle wurde er langsamer, was er eigentlich nicht werden durfte, weil er sonst einen Sprung vom Barock in die Romantik gemacht hätte. Ich fragte, wieso er es nicht so spielen durfte. Es ist ja seine Interpretation der Komposition.
Unsere Lehrerin erklärte es uns mit folgenden Worten: „Es ist so als hättest du ein komplettes Set an Geschirr. Oder Tassen. Sie alle sind gleich und modern, aber unter denen ist eine Blümchen Tasse…“
Ich schwieg und dachte darüber nach. Schließlich antwortete ich: „Ist doch cool…“
Und der angeblich versnobte Pianist lachte. Nicht herablassend oder ähnliches. Er lachte einfach über meine Antwort.
Während diese ca. 60 Min. lernte ich viel über ihn. Und das er irgendwie trotzdem einen versnobten Teil in sich hat. Aber den muss man wohl haben, wenn man das Geld hat in Bogenhausen zu wohnen, mit den Eltern zum Geburtstag Essenzugehen und zu behaupten, dass man eigentlich immer auf ein „perfektes Instrument“ spielt, was an diesem Tag nicht der Fall war, da er nicht wie gewohnt in Bogenhausen Unterricht bekommen hat, sondern in Riem, bei mir. Und hier ist das Klavier in der Schule nun mal schrecklich.
Gesammelte Informationen:
Er hat an einem 20. Mittwoch dieses Jahr Geburtstag.
Dienstags hat er Gitarrenunterricht.
An seinem Geburtstag werden sich seine Eltern in einer Klinik die Füße machen lassen und anschließend mit ihm Essen gehen.
Er wusste nicht, dass der Direktor der Musikschule kein Klavier unterrichtet, sondern Schlagzeug (wusste ich auch nicht).
Ich mag ihn. Er ist voll cool drauf.
Ich fühle mich in seiner Gegenwart schlecht, da er ein viel höheres Klavier-Niveau hat als ich.
Meine Lehrerin und er haben kein Facebook-Account.

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Pläne

Liste für mich von Posts, die ich demnächst wirklich schreiben und posten möchte:

- Franzacken-Woche
- Veränderungen an mir im Jahr 2013
- Zusammenfassung 2013