Wenn ich Musik höre, eröffnet sich mir ein Raum, den ich durchschreiten kann. Klänge werden angeschlagen und, was man im Notentext ja nicht sieht, verklingen wieder. Jeder Klang hat also eine zeitliche Dimension und, da er sich im Nachklingen zu entfernen scheint, eine räumliche. Ich höre den Klängen hinterher, oft kann ich nicht genau den Punkt abschätzen, wo sie ausklingen, die Raumgrenzen scheinen sich aufzulösen. Ich höre Musik, um ein Bedürfnis nach unbegrenztem Raum zu befriedigen. Ich weiß, dass jeder Klang von einem neuen abgelöst wird, der mir den Raum immer weiter nach hinten eröffnet. Ich muss keine Angst davor haben, dass mir der Hörraum ausgehen könnte, um mich plötzlich am Horizont aufprallen zu lassen.
Sehr zutreffend.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen