Art des Textes Erzählung einer Erinnerung. Gewidmet an storyofdie/Marcel wegen dem Titel des Kapitels, und weil ich sonst vermutlich diesen Text nicht geschrieben hätte (er hat behauptet, ich wäre furchtbar unromantisch)
Wahrheitsanteil 90%
Date 18012015/1500[30102014]
Sie räkelte sich und schmiegte sich wieder an seinen nackten Oberkörper, auf ihrer rechten Seite.
Sie hob ihren linken Arm, nur um ihre Armbänder am Handgelenk rasseln zu lassen. Genau genommen, um sie zu lockern. Aber nicht zu laut, da eine angenehme Decke von Ruhe und Frieden auf ihnen lag.
Seine rechte Hand suchte nach ihrer Linken. Während er mit seinen Fingern sanft über ihre Haut strich, ihre Handlinien nachzeichnete, verfolgte sie gespannt und fasziniert seinen Bewegungen.
Langsam und mit größter Sorgfalt drückte er ihren Zeigefinger nach innen. Sie wusste, was er vor hatte.
"Ich glaube nicht, dass es funktionie..." Ihr Fingergelenk knackste.
Beide lachten sie leise.
Er, weil es witzig ist, den Finger eines anderen geknackst zu haben. Sie, weil er es so witzig fand, aber sie selbst auch. Niemand anderes außer ihr hat bisher bewusst mit ihren Fingern geknackst. Zudem kam auch die Tatsache, dass sie wieder erkannte, dass sie beide nicht solche Menschen sind, die nebeneinander im Bett liegen, ihre Hände miteinander spielen lassen und ihre Finger dann liebevoll verschränken. Nein, sie sind solche Menschen, die den Finger des Anderen zum knacksen bringen, und darüber musste sie auch lachen.
Als er sie dann fragte, was sie heute machen wird, gab sie deshalb auch nicht ihren ersten Gedanken preis:
An dich denken. Ich werde den ganzen Tag vemutlich an dich denken.
Denn diese Antwort wäre viel zu ehrlich und furchtbar romantisch.
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